Riechstörungen sind häufiger als man denkt und für Betroffene meist sehr belastend! In der Fachsprache werden diese in der Gesamtheit als Dysosmie bezeichnet. Im Alltag des HNO-Arztes sind ein verminderter Geruchssinn (Hyposmie) und ein Ausfall des Geruchssinns (Anosmie) am häufigsten zu finden. Riechstörungen treten gehäuft während oder im Anschluss an Infekte der oberen Luftwege auf. Andere Ursachen sind z. B. berufliche- oder sonstige inhalative Gift- und Schadstoffe, bestimmte Medikamente und diverse Grunderkrankungen.
Die Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmacksinns während bzw. nach einer SARS-CoV-2 Infektion sind ja schon bekannt. Die Symptome treten meist nach wenigen Tagen auf und betreffen etwa jeden zweiten Infizierten. Welcher Mechanismus hinter einer derartigen Geruchsstörung steckt ist noch nicht restlos geklärt. Bisher ist man davon ausgegangen, dass ein Zusammenspiel einer Schwellung der Nasenschleimhaut, Schäden der Riechzellen und eine Beteiligung der zentralen Riechnerven für die Störung des Geruchsinns verantwortlich sind. Ein Team der Johns Hopkins University in Baltimore konnte nun sehr hohe Mengen an ACE-2 Enzym in der Riechschleimhaut nachweisen. ACE-2 Rezeptoren sind seit Beginn der Pandemie immer wieder in den Mittelpunkt der Forschung gerückt. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird davon ausgegangen, dass Sars-Cov-2 diese Rezeptoren zum Eindringen in Körperzellen verwendet. Der Nachweis der hohen Konzentration dieser Rezeptoren in der Riechschleimhaut, könnte nun eine weitere Erklärung für die Störung des Geruchsinns durch eine SARS-CoV-2 Infektion liefern.
Ich freue mich, Sie persönlich in meiner HNO-Ordination begrüßen zu können.