Vergrößerte Rachenmandeln (Adenoide Vegetationen)

Rachenmandeln werden im vergrößerten Zustand als adenoide Vegetationen bezeichnet bzw. fälschlicherweise als „kindliche Nasenpolypen oder Polypen“. Adenoide Vegetationen sind Vergrößerungen des lymphoepithelialen Gewebes im Nasenrachenraum („dritte Mandel“). Dieser Nasenrachenraum befindet sich hinter der Nasenhöhle bzw. über dem Gaumenzäpfchen.

Was sind Rachenmandeln?

Die Rachenmandeln gehören zum sog. Waldeyer-Rachenring. Rachenmandeln sind eine wichtige Komponente des Immunsystems. Rachenmandeln, oft auch als Adenoide bezeichnet, sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Fälschlicherweise werden Rachenmandeln auch als „Polypen“ bezeichnet. Es handelt isch dabei aber nicht um „Schleimhautwucherungen“ wie bei Nasenpolypen sindern um lymphatisches Gewebe. Dieses lymphatische Gewebe befindet sich im hinteren Teil des Nasenrachens und spielen eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Infektionserregern, insbesondere in den frühen Lebensjahren eines Menschen. Die Hauptfunktion der Rachenmandeln besteht darin, Krankheitserreger abzufangen und zu bekämpfen, die durch die Nase in den Körper gelangen. Sie produzieren Antikörper, um gegen Viren und Bakterien vorzugehen, die Infektionen der oberen Atemwege verursachen können. Diese Schutzfunktion ist besonders in der Kindheit wichtig, wenn das Immunsystem noch in Entwicklung ist.

Welche Folgen haben vergrößerte Rachenmandeln?

Aufgrund der Nahebeziehung zur Nase können eine behinderte Nasenatmung und nächtliches Schnarchen auftreten. Durch die Behinderung der Nasenatmung ist Mundatmung meist die Folge. Bei vermehrter Mundatmung fehlt die natürliche Reinigung, Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft durch die Nase. Daraus können sich wiederholte Infekte in den oberen, mittleren und unteren Atemwegen entwickeln. Im Nasenrachen mündet auch die Belüftungsröhre zum Mittelohr (Tuba Eustachii). Dabei handelt es sich um eine etwa 3,5 cm lange Röhre, welche den Nasenrachenraum mit dem Mittelohr verbindet. Kommen die adenoiden Vegetationen vor der Öffnung der Tuba Eustachii zu liegen, sind Tuben-Mittelohrbelüftungsstörungen, Paukenergüsse sowie gehäufte Mittelohrentzündungen die Folge. Beide führen häufig zu einer kurz bis mittelfristigen Beeinträchtigung des Hörvermögens. Gerade im Kleinkindesalter ist ein gutes Gehör für eine regelrechte Sprachentwicklung von großer Bedeutung.

Wann ist eine Operation bei vergrößerten Rachenmandeln angezeigt?

Besteht ein Paukenerguss über mehrere Wochen und reagiert auf keine konservative Behandlung, sollte eine Operation angedacht werden. Dabei wird bei der sogenannten Parazentese ein kleiner Schnitt in das Trommelfell gemacht, um die Flüssigkeit im Mittelohr absaugen zu können. Besteht der Verdacht, dass ursächlich adenoide Vegetationen dafür verantwortlich sind, sollte in gleicher Sitzung an eine operative Entfernung dieser (Adenotomie) gedacht werden. Dabei wird das vergrößerte lymphoepitheliale Gewebe unter Schonung der umgebenden Schleimhaut mit speziellen Ringmessern entfernt. Diese Eingriffe können in vielen Fällen tagesklinisch angeboten werden (keine Übernachtung im Spital). Ihre HNO Praxis Wien berät Sie gerne!

„Polypen“ verursachen häufig eine Nasenatmungsbehinderung!

Die Vergrößerung der adenoiden Vegetationen kann die Luftwege im Nasenrachenraum blockieren, was die Nasenatmung erschwert. Dies führt oft zu Mundatmung, besonders bei Kindern. Langfristige Mundatmung kann zu trockenem Mund, Halsschmerzen und anderen Atemwegserkrankungen führen. Zudem kann sie den Schlaf stören und zu Schlafapnoe beitragen.

Ist vermehrte Mundatmung problematisch?

Mundatmung kann in bestimmten Situationen problematisch sein, insbesondere wenn sie chronisch oder über einen längeren Zeitraum hinweg auftritt. Hier sind einige Gründe, warum Mundatmung problematisch sein kann:

  1. Beeinträchtigung der Atemfunktion: Die Nase hat die Aufgabe, die eingeatmete Luft zu filtern, zu befeuchten und zu erwärmen, bevor sie in die Lunge gelangt. Wenn Sie durch den Mund atmen, werden diese wichtigen Funktionen umgangen, was zu einer geringeren Effizienz der Atemwege führen kann.
  2. Trockener Mund: Mundatmung kann zu einem trockenen Mund führen, da die Luft direkt an den Schleimhäuten vorbeiströmt und diese austrocknen kann. Dies kann zu unangenehmem Mundgeruch, schlechter Mundgesundheit und Mundtrockenheit führen.
  3. Schlafstörungen: Mundatmung während des Schlafs kann zu Schlafstörungen wie Schnarchen und Schlafapnoe führen. Dies kann die Schlafqualität beeinträchtigen und langfristig zu Gesundheitsproblemen führen.
  4. Entwicklungsprobleme bei Kindern: Wenn Kinder über einen längeren Zeitraum durch den Mund atmen, kann dies das Wachstum und die Entwicklung der Gesichts- und Mundstrukturen beeinträchtigen. Dies kann zu Zahnfehlstellungen und anderen orthopädischen Problemen führen.
  5. Infektionsgefahr: Da die Nase dazu dient, schädliche Partikel und Krankheitserreger aus der Luft zu filtern, sind Menschen, die häufig durch den Mund atmen, möglicherweise anfälliger für Infektionen der Atemwege.
  6. Einschränkung der sportlichen Leistungsfähigkeit: Mundatmung während des Sports kann die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, da sie die Sauerstoffaufnahme verringern und dazu führen kann, dass Sie schneller außer Atem geraten.

Es ist wichtig zu beachten, dass Mundatmung in bestimmten Situationen, wie bei intensiver körperlicher Anstrengung oder wenn die Nasenatmung aufgrund einer Verstopfung nicht möglich ist, vorübergehend auftreten kann. Chronische Mundatmung sollte jedoch beachtet und gegebenenfalls behandelt werden, um mögliche gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Wenn Sie oder Ihr Kind häufig durch den Mund atmen, sollten Sie einen Arzt oder einen Fachmann für Atemtherapie konsultieren, um die Ursachen zu klären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Nasenatmung zu fördern.

Die Rolle von Cortison-Spray in der Behandlung von Adenoiden Vegetationen

Cortison, auch bekannt als Kortikosteroid, ist ein starkes entzündungshemmendes Medikament. Als Nasenspray angewendet, kann es helfen, die Schwellung und Entzündung der adenoiden Vegetationen zu reduzieren. Dies führt zu einer Verbesserung der Nasenatmung und einer Verringerung der mit der Erkrankung verbundenen Symptome. Die Anwendung von Cortison-Spray ist besonders vorteilhaft, da es direkt auf das betroffene Gebiet zielt. Dies ermöglicht eine effiziente Reduzierung der Entzündung ohne die systemischen Nebenwirkungen, die mit oralen Kortikosteroiden verbunden sein können. Es ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die oft als erste Wahl vor chirurgischen Eingriffen in Betracht gezogen wird.

Cortison-Spray kann verschrieben werden, wenn andere Behandlungen wie Nasensprays oder Antihistaminika keine ausreichende Linderung gebracht haben. Die Dosierung und Anwendungsdauer hängen vom Alter unserer Patient:innen und dem Schweregrad der Symptome ab. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren. Patient:innen, die Cortison-Spray verwenden, berichten oft von einer schnellen Verbesserung ihrer Symptome. Dies umfasst eine erleichterte Nasenatmung, eine Reduktion von Schnarchen und eine Verbesserung der Schlafqualität. Diese Verbesserungen können zu einer allgemein erhöhten Lebensqualität führen, insbesondere bei Kindern, die ansonsten durch die adenoiden Vegetationen in ihrer täglichen Aktivität und im Schlaf beeinträchtigt sein könnten.

Welche Nachteile kann es geben?

Die Verwendung von Cortison-Spray zur Behandlung von adenoiden Vegetationen kann effektiv sein, aber wie bei allen medizinischen Behandlungen gibt es potenzielle Nachteile und Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass Patient:innen, die Cortison-Sprays verwenden, engmaschig von einem Arzt überwacht werden, um Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Entscheidung für eine Therapie mit Cortison-Spray sollte immer individuell und in Absprache mit einem Facharzt bzw. einer Fachärztin getroffen werden.

Was ist eine Adenotomie? Wie läuft eine Polypen-OP ab?

Die Adenotomie wird meistens unter Vollnarkose durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Patient während des Eingriffs keine Schmerzen empfindet und ruhig bleibt. Der Eingriff selbst ist relativ kurz und dauert in der Regel nur etwa 30 Minuten.

Während der Operation verwendet der Chirurg / die Chirurgin spezielle Instrumente, um die adenoiden Vegetationen vorsichtig zu entfernen. Die Entfernung der Adenoide erfolgt durch den Mund, ohne äußere Schnitte, was das Infektionsrisiko minimiert und die Erholungszeit verkürzt.

Nach der Operation

Nach dem Eingriff wird der Patient in einen Aufwachraum gebracht, wo er unter Beobachtung bleibt, bis die Wirkung der Narkose nachlässt. Die meisten Patienten können am selben Tag nach Hause zurückkehren. Es ist normal, dass Patienten nach einer Adenotomie leichte Schmerzen, Halsschmerzen oder Schwierigkeiten beim Schlucken erleben, aber diese Beschwerden lassen in der Regel innerhalb weniger Tage nach.

Nachsorge

Die Nachsorge nach einer Adenotomie umfasst in der Regel eine Schonkost, viel Flüssigkeitsaufnahme und möglicherweise Schmerzmittel. Die vollständige Genesung dauert normalerweise nur eine Woche. Während dieser Zeit sollten Patienten körperliche Anstrengung vermeiden und den Anweisungen des Arztes bezüglich Ernährung und Aktivität folgen.

 

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Adenoids

Adenoids, also known as pharyngeal tonsils, are a type of lymphoid tissue located in the back of the nasal cavity, near the opening to the throat. They are part of the body’s immune system and help to protect against infections by producing antibodies and fighting off harmful substances.

In some cases, the adenoids can become enlarged, leading to a condition called adenoid hypertrophy. This can cause a variety of symptoms, including nasal congestion, difficulty breathing through the nose, snoring, and frequent ear infections.

Treatment for adenoid hypertrophy may include medications, such as decongestants or antihistamines, to relieve symptoms. In more severe cases, surgical removal of the adenoids (adenoidectomy) may be necessary. If you or a loved one has symptoms of adenoid hypertrophy, it is important to see a doctor, who can diagnose the underlying problem and recommend appropriate treatment.

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