Allergie – Diagnose und Therapie

Allergien haben das ganze Jahr Saison!

Sie werden oft nicht rechtzeitig erkannt und/oder nicht ausreichend behandelt. In Österreich sind etwa 20 – 25 % Allergiker. Die aktuelle Pollenbelastung lässt sich z. B. unter www.pollenwarndienst.at kostenfrei abrufen. Für den HNO-Arzt sind insbesondere Beschwerden im Zusammenhang mit der allergischen Rhinitis (allergischer Schnupfen) häufig.

Wie macht sich eine allergische Rhinitis bemerkbar?

Die typischen Symptome einer allergischen Rhinitis sind behinderte Nasenatmung, Hypersekretion der Nase, nasaler Juckreiz und Niesattacken. Häufig sind die Beschwerden nicht nur auf die Nase begrenzt, auch Begleitsymptome wie eine Konjunktivitis sowie Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl können vorhanden sein. Viele Allergiker reagieren darüber hinaus auch auf unspezifische Reize wie Rauch, Umweltgifte oder Temperaturschwankungen empfindlicher als Gesunde. Man spricht dann von einer nasalen Hyperreaktivität. Auch diese lässt sich gut therapieren. Da diese Symptome sowohl in Kombination mit einer allergischen Rhinitis als auch unabhängig davon auftreten können, sollte bei begründetem Verdacht eine zusätzliche Abklärung eingeleitet werden. Asthma, Nahrungsmittelallergien und atopische Ekzeme sind häufig und können auch als Folge einer unzureichend therapierten allergischen Rhinitis auftreten. Das Risiko eines Asthmaleidens ist bei Patienten mit einer allergischen Rhinitis 3-mal höher als bei Nicht-Allergikern.

Welche Allergene sind in Österreich häufig anzutreffen?

Häufige Auslöser einer allergischen Rhinitis sind in Österreich Gräserpollen, Katzenhaare, Birkenpollen und Hausstaubmilben zu nennen. Bei einer klassischen Pollenallergie finden sich die Symptome vorwiegend saisonal. Hingegen sind Reaktionen auf Hausstaubmilben, Schimmel oder Tierepithelien tendenziell ganzjährig zu finden.

Welche Folgen bringt eine allergische Rhinitis mit sich?

Es konnte gezeigt werden, dass die nichttherapierte allergische Rhinitis zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität mit Schlafstörung, schlechterer Leistungsfähigkeit im Berufs- und Alltagsleben, Einschränkungen in der Freizeit und beim Sport sowie bei Schulkindern zu schlechteren Schulerfolgen führen kann. Daraus ergeben sich die sehr hoch geschätzten sozioökonomischen Gesamtkosten der allergischen Rhinitis von etwa 1,5 Milliarden Euro jährlich in Österreich, beziehungsweise von bis zu 151 Milliarden Euro in der EU.

Verlauf einer Allergie

Die aktuellen Leitlinien unterscheiden zwischen einer intermittierenden (Symptome an weniger als vier Tagen pro Woche beziehungsweise kürzer als vier Wochen pro Jahr) und einer persistierenden Form (Symptome an mehr als vier Tagen pro Woche beziehungsweise länger als vier Wochen pro Jahr). Bei den Schweregraden unterscheidet man zwischen milden, mittelgradigen und schweren Verlaufsformen. Eine zielführende Diagnostik ist essenziell, da Beschwerden oft herabgespielt werden und Patienten nicht selten über lange Zeit untertherapiert sind. Dies führt nicht nur zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität, sondern auch zu einem erhöhten Risiko, an Folgeerkrankungen zu erkranken.

Diagnose: So stellt Ihr HNO Arzt eine Allergie fest

Grundlegend für die Diagnostik ist eine zielgerichtete Anamnese. Von großer Bedeutung sind die Berufs-, Wohnort- und Familienanamnese sowie Fragen nach Dauer und Zeitpunkt des Auftretens der Beschwerden. Fragen nach Anzahl der Niesreize, wässrigem nasalen Sekret, einer behinderten Nasenatmung, nasalem Juckreiz und einer Konjunktivitis sollte die Anamnese obligat enthalten. Bei positiver Anamnese sollten immer ein Hauttest (SkinPrick-Test) sowie bei Bedarf ein laborchemischer PRIST- und RAST-Test durchgeführt werden. Wichtig ist, allergiehemmende Medikamente (z.B. Antihistaminika) für zumindest 72 Stunden vor einer geplanten Testung abzusetzen. Die Diagnose der allergischen Rhinitis ist gesichert, wenn mindestens 2 typische Allergiesymptome und ein positives Testergebnis zu finden sind. Für spezielle Fragestellungen, beziehungsweise bei einem negativen Testergebnis trotz auffälliger Anamnese, können nasale oder konjunktivale Provokationstests angezeigt sein. Auch mögliche Differenzialdiagnosen sind wichtig zu bedenken, insbesondere einseitige Symptome sollten vom HNO-Facharzt abgeklärt werden.

Diagnose Allergie – und jetzt?

Aktuelle Therapieempfehlungen werden regelmäßig durch die ARIA (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) herausgegeben und an den aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst. Die derzeit gültigen Guidelines von 2016 empfehlen weiterhin ein Stufenschema entsprechend des Schweregrades. Durch die EUFOREA (European Forum for Research and Education in Allergy and Airway Diseases) wurde 2018 eine Empfehlung zur Adaptierung des Stufenschemas publiziert: Für die symptomatische Therapie der milden bis mittelgradige Verlaufsformen werden einfach anzuwendende, raschwirksame und effektive Kombinationspräparate empfohlen.

Für saisonale und schwergradige, intermittierende Beschwerden wird weiterhin eine subkutane spezifische Immuntherapie (SCIT) oder eine sublinguale spezifische Immuntherapie (SLIT) empfohlen. Eine Empfehlung zur Allergenkarenz bleibt ebenso wie die übrigen Empfehlungen für die allergische Rhinitis weiterhin aufrecht.

Wie funktioniert eine Hyposensibilisierung / Allergie Immuntherapie?

Eine Hyposensibilisierung ist eine Methode, die bei allergischen Rhinitis eingesetzt wird. Sie wird auch als allergenspezifische Immuntherapie bezeichnet. Die Idee hinter der Hyposensibilisierung ist, das Immunsystem des Patienten gegen das Allergen abzuhärten, das die allergische Reaktion auslöst, sodass es im besten Fall zu keiner allergischen Rekation mehr kommt.

So funktiert eine Allergie Immuntherapie:

  1. Diagnostik: Zunächst muss festgestellt werden, welches Allergen die allergische Reaktion auslöst. Dies kann durch einen Hauttest, einen Bluttest oder eine Provokationstest durchgeführt werden.
  2. Allergenlösung vorbereiten: Sobald das auslösende Allergen identifiziert wurde, wird eine Lösung des Allergens vorbereitet, die in den Körper injiziert oder unter die Zunge gegeben wird. Die Dosis des Allergens wird langsam erhöht, um das Immunsystem des Patienten abzuhärten.
  3. Verabreichung der Allergenlösung / des Allergenextrakts: Die Allergenlösung wird regelmäßig injiziert oder unter die Zunge gegeben bzw. in löslicher Tablettenform verabreicht. Dies kann wöchentlich, alle 2 Wochen oder alle 4 Wochen erfolgen, je nach Schwere der allergischen Reaktion und dem Grad der Abhärtung des Immunsystems.
  4. Überwachung der Reaktion: Während der Hyposensibilisierung wird das Wohlbefinden des Patienten genau überwacht, um mögliche allergische Reaktionen zu erkennen und zu behandeln. Die ersten Gaben einer oralen Lösung sollte beim Arzt / der Ärztin Ihres Vertrauens erfolgen.
  5. Dauer: Die Hyposensibilisierung kann mehrere Monate bis zu einigen Jahren dauern. Nach Abschluss der Behandlung sollte das Allergen nicht mehr so starke allergische Reaktionen auslösen.

Selbsthilfe für Allergiker

Wirkungsvollste Maßnahmen bleiben dabei die Vermeidung des auslösenden Stoffes und Pflege der Schleimhäute. Abhängig vom auslösenden Allergen können unterschiedliche Maßnahmen sinnvoll sein. Dazu zählen:

  • Unter www.pollenwarndienst.at kann die aktuelle Pollenbelastung nach Allergen und Region abgefragt werden
  • Vorsicht beim Lüften während der Pollenflugzeit
  • Zusätzliche Einflussfaktoren (wie etwa Zigarettenrauch oder verrauchte Räume) meiden
  • Augen auf bei der Wahl des Urlaubsorts (im Gebirge und am Meer sind die Belastungen geringer)
  • Eigenstaubsanierung enstprechend einem durchzuführenden Eigenstaubtest
  • Regelmäßig Staubsaugen und feucht Aufwischen
  • Verwendung von milbendichter Bettwäsche
  • Entfernung von Teppichen und Staubfängern
  • Auf Klimaanlagen verzichten

Die allergische Rhinitis hat auch im Herbst Saison!

Atembeschwerden und eine ständig rinnende Nase verbinden viele Menschen, insbesondere Allergiker, mit dem Frühjahr. Doch auch im Herbst können diese Beschwerden durch Allergien ausgelöst sein. Die ersten kalten und feuchten Herbsttage und trockene Heizungsluft in den Innenräumen sorgen dafür, dass sich Schimmelpilz- und Hausstauballergene besonders stark verbreiten. Doch auch bestimmte Pflanzen, wie der Ragweed (auch Ambrosia oder Traubenkraut genannt), haben im Spätsommer und Herbst Hochsaison.

Schnupfen ist nicht gleich Schnupfen!

Viele Menschen verwechseln in diesen Wochen eine Allergie mit einer Erkältung, da in den ersten kühleren Tagen auch die „Schnupfennasen“ wieder in den Ordinationen und Ambulanzen anzutreffen sind. Bei der allergischen Rhinitis zeigt sich oft ein plötzlicher Beginn. So kann etwa bei Betreten eines Raums (vermehrte Staub- Schimmelpilzbelastung) oder bei Verlassen des Hauses die Nase ohne Vorwarnung zu rinnen beginnen, verstopft sein oder ein Hustenreiz auftreten. Abgesehen von einer fließenden Nase mit vorwiegend wässrigem Schleim sind bei einer Allergie oft auch tränende Augen, Niesanfälle, Jucken in Nase, Augen und am Gaumen, eine verstopfte Nase, Hautekzeme, Asthma, Husten und Verdauungsprobleme zu finden.

Wie erkenne ich eine Allergie?

Eine Allergie kann sich auf verschiedene Arten äußern. Hier sind einige der häufigsten Symptome:

  1. Hautausschläge: Ein Hautausschlag, insbesondere ein juckender, kann ein Zeichen für eine Allergie sein.
  2. Juckende Augen: Juckende, tränende oder geschwollene Augen können auf eine allergische Reaktion hinweisen.
  3. Niesen und laufende Nase: Eine allergische Reaktion kann zu häufigem Niesen und einer laufenden Nase führen.
  4. Atembeschwerden: Atemnot, Keuchen oder ein Engegefühl in der Brust können ein Zeichen für eine allergische Reaktion sein.
  5. Übelkeit und Erbrechen: In seltenen Fällen kann eine allergische Reaktion Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Wie erkenne ich einen allergischen Schnupfen?

Allergischer Schnupfen, auch bekannt als Heuschnupfen, ist eine allergische Reaktion auf allergene Substanzen wie Pollen, Staubmilben, Schimmelpilzsporen und andere allergieauslösende Substanzen. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen und Symptome von allergischem Schnupfen:

  1. Niesen: Ein häufiges Niesen ist ein klassisches Symptom von allergischem Schnupfen.
  2. Juckende, tränende Augen: Augen, die jucken, tränen oder geschwollen sind, können auf allergischen Schnupfen hinweisen.
  3. Laufende Nase: Eine laufende Nase oder ein verstopfter Nasenkanal kann ein Zeichen für allergischen Schnupfen sein.
  4. Schnupfen: Ein häufiger oder ständiger Schnupfen ist ein häufiges Symptom von allergischem Schnupfen.
  5. Halsschmerzen: In manchen Fällen kann allergischer Schnupfen auch zu Halsschmerzen führen.

Allergie Hausmittel

Es gibt einige Hausmittel, die helfen können, Allergiesymptome zu lindern:

  1. Salzwasser-Gurgeln: Gurgeln Sie Ihren Mund mit warmem Salzwasser, um Ihre Nasenschleimhäute zu reinigen und Entzündungen zu reduzieren.
  2. Tee aus Heilpflanzen: Trinken Sie Tee aus Heilpflanzen wie Kamille, Thymian oder Pfefferminze, um Entzündungen zu reduzieren und Ihre Atmung zu erleichtern.
  3. Inhalieren von ätherischen Ölen: Inhalieren Sie ätherische Öle wie Eukalyptus, Minze, um Ihre Atemwege zu beruhigen und Entzündungen zu reduzieren.
  4. Nasenbefeuchter: Verwenden Sie einen Nasenbefeuchter, um Ihre Nasenschleimhäute zu befeuchten und zu beruhigen.
  5. Vitamin C: Vitamin C ist ein Antioxidans, das helfen kann, Entzündungen zu reduzieren. Versuchen Sie, täglich Vitamin C durch den Verzehr von Obst und Gemüse oder durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen.

 

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