Hörsturz

Ein Hörsturz ist ein plötzlicher Hörverlust, der oft auf einem Ohr auftritt und von einem Moment auf den anderen auftritt. Dieser Zustand kann äußerst beängstigend sein und erfordert eine schnelle ärztliche Behandlung.

Ursachen des Hörsturzes: Die genauen Ursachen eines Hörsturzes sind oft unklar. Es wird angenommen, dass Durchblutungsstörungen im Innenohr oder Entzündungen eine Rolle spielen können. Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, Stress, Rauchen und Infektionen können das Risiko erhöhen.

Symptome eines Hörsturzes: Typische Symptome sind plötzlicher Hörverlust auf einem oder beiden Ohren, begleitet von Ohrgeräuschen wie Klingeln oder Rauschen, Druckgefühl im Ohr und manchmal Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen.

Diagnose und Behandlung: Die Diagnose eines Hörsturzes erfolgt durch eine audiologische Untersuchung und möglicherweise weitere Tests wie eine Audiometrie oder eine Kernspintomographie. Die Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad des Hörsturzes ab und kann Medikamente wie Kortikosteroide, Infusionstherapien, spezielle Hörübungen oder andere therapeutische Ansätze umfassen.

Prognose und Prävention: Ein Hörsturz kann sich spontan innerhalb weniger Wochen verbessern, aber eine frühzeitige Behandlung kann die Chancen auf eine vollständige oder teilweise Wiederherstellung des Hörvermögens verbessern. Es ist wichtig, sich vor Risikofaktoren wie Rauchen, hohem Blutdruck oder unnötigem Stress zu schützen, um das Risiko eines Hörsturzes zu reduzieren.

In Österreich sind jährlich etwa 2000 – 3000 Menschen von einem akuten Hörsturz betroffen. Wiederkehrende Hörstürze sind dabei eher selten der Fall, kommen jedoch vor.

Wie entsteht ein Hörsturz?

Trotz intensiver Forschung kann nur in seltenen Fällen die Ursache gefunden werden. Diverse Theorien zur Entstehung eines Hörsturzes werden weiterhin diskutiert. Vermutete Risikofaktoren sind: Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Stress, Diabetes mellitus, Zigarettenkonsum, Autoimmunerkrankungen und Übergewicht. Uneinig sind sich Experten bei Virusinfektionen, der eindeutige Nachweis fehlt dafür noch. Begleitend zum akuten Hörverlust können ein Druckgefühl im Ohr, ein vorübergehendes oder bleibendes Ohrgeräusch (Tinnitus), Lärmüberempfindlichkeit (auch Hyperakusis genannt) und Schwindel auftreten. Die spontane Besserungsrate wird mit etwa 40 – 60 % in der Literatur angegeben, wobei eine spontane Besserung auch nach mehren Monaten möglich ist.

Wie merke ich einen Hörsturz?

Ein Hörsturz äußert sich typischerweise durch plötzlichen Hörverlust, begleitet von Ohrgeräuschen wie Tinnitus und einem möglichen Druckgefühl im Ohr. Einige Betroffene können auch Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen erleben.

Kann ein Hörsturz wiederkommen?

Leider ja! Nach einem Hörsturz kann nicht vorausgesagt werden, ob und wann ein Hörsturz wieder auftreten kann.

Wie wird ein Hörsturz durch den HNO-Arzt behandelt?

Die aktuell gültige Leitlinie der Hörsturztherapie empfiehlt weiterhin bei fehlenden Kontraindikationen die Kurzzeitgabe von hoch dosiertem Cortison. Eine frühzeitige Therapieeinleitung zeigte geringgradig bessere Heilungsraten in Studien. Bei fehlender Besserung auf diese klassische Therapieform kann versuchsweise ein direktes Einbringen von Cortison ins Mittelohr eine Verbesserung bringen. Bei Ausbleiben einer Besserung kann die Hörverarbeitung gestört bleiben und es zu Verarbeitungsproblemen in der Wahrnehmung von Alltagsgeräuschen kommen. Je nach Ausprägung des Hörsturzes und dem zeitlichen Abstand zum Ereignis ist es wichtig, die Hörleistung wieder zu verbessern. Dies kann mit Hörgeräten oder bei Taubheit nach Hörsturz mit einem künstlichen Innenohr, einem sogenannten Cochlea Implantat, erreicht werden.

Mögliche Folgen eines Hörsturzes?

Durch einen Hörsturz können neben der Hörleistung die körpereigenen Filtermechanismen geschädigt werden. In weiterer Folge kann sich daraus eine verstärkte Empfindlichkeit bereits gegenüber leisen Geräuschen entwickeln. Dies wird als Hyperakusis bezeichnet. Andere Ursachen wie chronischer Lärm, sehr laute Geräusche oder gewisse Medikamente können genauso zu einer Schädigung der Filterfunktion führen. Ebenso wie psychische Belastung, Depressionen oder Burn-out die Filterfunktion beeinträchtigen können. In Folge einer Hyperakusis vermeiden viele Betroffene belastende Situationen, sodass ein sozialer Rückzug die Folge sein kann. Wird hier nicht rechtzeitig therapiert, werden in vielen Fällen bereits leise Alltagsgeräusche, wie etwa das Ticken einer Uhr, schon als zu laut empfunden. Auf der Suche nach Linderung schotten viele Patienten ihre Ohren mit Ohrstöpsel komplett ab. Diese Reizunterdrückung kann zur Gewöhnung an Stille führen, wodurch das Leiden im Verlauf noch weiter verschärft wird.

Weitere Therapiemöglichkeiten

Wenn die Akuttherapie mittels Cortison keine Besserung brachte, die Hörleistung vermindert geblieben ist und die Geräuschüberempfindlichkeit als sehr unangenehm wahrgenommen wird, ist es dennoch wichtig, sich den Geräuschen zu stellen und eine weiterführende Therapie einzuleiten. Gemeinsam ist allen weiterführenden Therapieformen eine Unterstützung der Betroffenen durch aktive Aufklärung über die Erkrankung sowie eine Stärkung der Psyche (gegebenenfalls inkl. begleitende Psychotherapie) und eine Wiedergewöhnung an Geräusche und Lärm. Einerseits kann Hören im täglichen Umfeld trainiert werden. Zu Beginn empfiehlt es sich auf Geräusche wie das Rasseln von Blättern, Vogelgesang oder dem Rauschen von Wasser zu konzentrieren. Absolute Stille soll auf jeden Fall vermieden werden. Hier kann z. B. mit einem Zimmerbrunnen, leiser Musik oder einem Standventilator Abhilfe geleistet werden.

Kann sich ein Hörsturz nach Monaten bessern?

Prinzipiell ja! Ein Hörsturz kann sich spontan innerhalb weniger Wochen oder sogar erst nach Monaten verbessern, aber es gibt leider keine Garantie dafür. Die Verbesserung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Schwere des Hörsturzes, der zugrunde liegenden Ursache, der Behandlung und dem individuellen Heilungsverlauf. Dennoch ist es wichtig, einen HNO Arzt aufzusuchen, um die Ursache des Hörsturzes abzuklären und eine angemessene Behandlung einzuleiten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Wie gefährlich ist ein Hörsturz?

Ein Hörsturz an sich ist in der Regel nicht lebensbedrohlich, sollte aber immer ernst genommen werden und wenn möglich kurzfristig abgeklärt werden. Die plötzliche Beeinträchtigung des Hörvermögens kann zu Problemen in verschiedenen Lebensbereichen führen, einschließlich der Kommunikation, Arbeit und sozialen Interaktion. Darüber hinaus kann ein Hörsturz psychische Belastungen wie Angst und Depressionen verursachen.
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